Das Onlinezugangsgesetz (OZG) ist ein Impulsgeber

Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen (OZG) verpflichtet Bund, Länder und Kommunen bis Ende diesen Jahres ihre Services digital anzubieten. Im Bildungssektor richtet es sich explizit an Hochschulen und Schulen sowie Einrichtungen der Weiterbildung. Im Kontext Schule bildet das Thema digitales Zeugnis einen Anwendungsbereich.

Die zunehmende Relevanz des OZG für den Schulalltag wird klarer, wenn das Gesamtbild gesehen wird:

Die Bildungsbiografie jedes Einzelnen umfasst Elemente wie Schule, Ausbildung, Studium und Weiterbildung und beinhaltet unzählige Anlässe der Kommunikation und Interaktion zwischen Lernenden und Bildungseinrichtungen. In der Folge werden Zeugnisse ausgestellt und beglaubigt, es werden Anträge gestellt und Bewerbungen verfasst. Am Beispiel der Hochschulen reicht diese Prozesskette vom Studieninteresse eines Bewerbers oder einer Bewerberin über den gesamten Studienverlauf bis zum Abschluss als Absolvent oder Absolventin. Digitale maschinenlesbare Zertifikate, welche die Papierform zunächst ergänzen, werden diesbezügliche Prozesse noch in dieser Dekade vereinfachen und beschleunigen. Beispiel EU: Allein im Rahmen des ERASMUS-Programms der Europäischen Union studieren jährlich etwa 40.000 deutsche Studierende in anderen europäischen Ländern. Um diese Mobilität von Studierenden zu erleichtern, werden auf Ebenen der EU im Rahmen diverser Pilot-Projekte Wege geebnet, den Wechsel zwischen Hochschulen innerhalb der EU via dem Einsatz digitaler Zertifikate zu vereinfachen. Auch das Programm Erasmus+ setzt an diesem Punkt an.

Digitale Zertifikate in der Schule

Ihren Anfang nimmt jede individuelle Bildungsreise jedoch in den Schulen. Bereits Schülerinnen und Schüler erhalten in ihrer Laufbahn eine Vielzahl an Zeugnissen und Bestätigungen, bevor sie ihre individuelle Bildungsreise fortsetzen, und die Allgemeinbildende Schule verlassen. Das OZG mit dem digitalen Zeugnis fungiert hier als Impulsgeber. Die Umsetzung des OZG wird Veränderungen für die gesamte Prozessebene der Schulen mit sich bringen. Sämtliche Abläufe, von der Erstellung bis zur Weitergabe der Zeugnisse und Bestätigungen, werden sich verändern. In der Folge wird sich auch die Bestätigungskultur im Rahmen außerschulischer Aktivitäten (Veranstaltungen, Wettbewerbe, Praktika, Lernlabore) an die Nutzung digitaler Zertifikate anpassen und hierfür Lösungen suchen. In der Summe ist dies auch eine Chance, schulische Prozesse in ihrer Gesamtheit unter dem Aspekt digitaler Zertifikate zu betrachten, und stärker aufeinander abzustimmen. Es ist mithin wertvoll sich diesem komplexen Gesamtthema zu nähern. Eine Möglichkeit hierzu ist es, den Newsletter zum OZG-Themenfeld Bildung zu abonnieren, oder sich auch auf der Seite des OZG-Cluster Bildung umzutauschen.