Nachgang: 3. Themenfeldkonferenz OZG-Bildung

Auch die 3.Themenfeldkonferenz zum OZG-Bildung, ausgerichtet vom Land-Sachsen-Anhalt, war von vielfältigen und äußerst relevanten Informationen geprägt. Im Peak nahmen rund 500 Personen an der Online-Konferenz teil. Dies zeigt, dass die Umsetzung des OZG (Onlinezugangsgesetz) mehr und mehr Aufmerksamkeit erfährt, und die Relevanz des Gesetzes für den Bildungsbereich erkannt wird.  

Einen Schwerpunkt der Konferenz bildeten die Themenkreise digitale Identität und digitale Nachweise entlang der Bildungskette. Eine Arbeitsgruppe stellte beispielsweise das Whitepaper „Herausforderungen und Lösungsansätze im Umgang mit elektronischen Identitätsnachweisen im Hochschulumfeld“ vor. Dabei bezieht sich das Thema elektronische Identitätsnachweise nicht nur auf Studierende, sondern auch auf die Ausstellenden Institutionen selbst. 

BMBF: Vernetzungsinfrastruktur Digitale Bildung  

Durch das BMBF wurde im Rahmen der Konferenz bekanntgegeben, dass die „Nationale Bildungsplattform“ nicht in der ursprünglich angedachten Form zustande kommen wird. Auch wurde der Name geändert, da der Eindruck vermieden werden soll, dass das BMBF via der Plattform selbst Bildungsangebote bereitstellt. Der neue Name lautet „Vernetzungsinfrastruktur Digitale Bildung“.  

Die Vernetzungsinfrastruktur soll im Kern drei Funktionen erfüllen: 

  • Suchmaschine: Bildungsangebote auffinden  
  • Bestätigung: Ausstellung digitaler Nachweise 
  • Verifikation: Identität der Bildungsanbieter  

Der Vorteil digital basierter Ökosysteme ist nur dann gegeben, wenn alle Beteiligten den jeweiligen Angaben und Informationen auch vertrauen können. Hierzu ist es notwendig, jedem Bestandteil des Systems eine ID zuzuweisen. Also nicht nur den Nutzerinnen und Nutzer, damit diese beispielsweise Bestätigungen erhalten und teilen können, sondern auch den beteiligten Bildungsinstitutionen als Aussteller der Nachweise.    

Informationen zur weiteren Entwicklung der Vernetzungsinfrastruktur können auf Bildungsraum.de nachgelesen werden.    

Unser Beitrag: Digitale Strategie 

Auch wir als DSN konnten im Rahmen der Online-Veranstaltung wieder aktiv gestaltend teilhaben. Unser Projektleiter, Benjamin Burde, ging im Rahmen seiner Präsentation „Strategie Digitale Sichtweise“ grundlegenden Fragen im Kontext Bildung und Digitalisierung nach.  Zum Einstieg wurden zunächst die TeilnehmerInnen und Teilnehmer befragt, was sie unter dem Begriff digitale Bildung verstehen. Ziel war es zu verdeutlichen, wie wesentlich die Frage des Blickwinkels auf das Gesamtthema ist.

Im Kern der folgenden Präsentation ging es darum zu verdeutlichen, dass in den aktuellen Ansätzen zur Integration der Digitalisierung ein Verständnis vorherrscht, diese als Werkzeug zu begreifen. Diese als “Analoge Strategie” bezeichnete Herangehensweise berücksichtigt jedoch die Komplexität des Themas nicht angemessen. Ein einfaches Beispiel kann hierfür herangezogen werden: Wenn digital gestützte Lernsettings eingeführt werden, jedoch parallel nicht an einer Anpassung vordigitaler Bewertungssysteme gearbeitet wird, so entstehen vielfältige Folgeprobleme. Dies führt im Ergebnis zu einem Stocken der Integrationsbemühungen, ohne dass die Ursachen eindeutig ausgemacht werden.   

Um vorgenannte Komplexität angemessen zu berücksichtigen und eine Handlungsorientierung zu geben, stellte Herr Burde der „Analogen Strategie“ eine „Digitale Strategie“ gegenüber. Im Kern versteht die „Digitale Strategie“ Digitalisierung nicht als Werkzeug, sondern als Referenzpunkt, der jeden Bestandteil des (analogen) Systems auf seine Kompatibilität hin überprüft. Angefangen bei der Planung, bis hin zu Lernsetting, Leistungsbewertung und auch der Lernbestätigung selbst.   

Im weiteren Vortrag wurde am Beispiel der Integration des Lernsettings Flipped Classroom aufgezeigt, dass eine „Analoge Strategie“ eher problemorientiert ist, während eine „Digitale Strategie“ konstruktive Fragen stellt und sozusagen auf Folgethemen hinweist.  

Im weiteren Verlauf wurde auf konkrete Arbeitsschritte eingegangen und verdeutlicht, dass für die sinnvolle Einführung digital gestützter Lernsettings beispielsweise die Vernetzung von Informationen grundlegend ist. Hierzu wurde ein weiteres Beispiel aus der Praxis herangezogen, welches, analog zum Flipped Classroom, einen Schülerinnen- und Schülerzentrierten Ansatz wählt.  

Zum Ende des Workshops wurden die Kernaspekte einer „Digitalen Strategie“ und mögliche Wege, diese schrittweise in einer Bildungseinrichtung zu implementieren, vorgestellt. 

Auch auf der 3. Themenfeldkonferenz fand unser Beitrag viel Zuspruch. Wir werden kontinuierlich weiter an der Verfeinerung und Präzisierung unseres Ansatzes einer „Strategie Digitale Sichtweise“ arbeiten, deren Erkenntnisse wir insbesondere aus der Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnerschulen gewinnen. Unsere Ergebnisse sollen Bildungseinrichtungen neue Vorgehensweisen und Ansätze aufzeigen, wie Analog-Digitale-Systeme in Zukunft gestaltet werden können.  

Gesamtpräsentation zur 3. Themenfeldkonferenz: