Vom signierten PDF zum Verifiable Credential

Im Europäischen Hochschulsektor wird die Entwicklung digitaler Zertifikate seit 2017 durch die EMREX User Group vorangetrieben. Die Emrex User Group (EUG) ist ein unabhängiges Netzwerk das verschiedene Akteure vereint. Ziel ist es die Übertragbarkeit von Zertifikaten und Informationen im Hochschulsektor zu verbessern. Im Rahmen der Zusammenarbeit wurde das ELMO-Format entwickelt, um

Studienzertifikate zu digitalisieren. Das ELMO-Format besteht aus zwei Komponenten. Zum einen aus einem digital signierten und maschinenlesbaren PDF-Dokument. Zum anderen aus einem Schema. In dieses werden beispielsweise Seminarinhalte eingetragen. Da sich die Darstellung von Seminarinhalten und Leistungsbewertung von Land zu Land unterscheidet, werden hierfür Nationale und Internationale Vorgaben und Verzeichnisse (Kodierungen) wie ISCED herangezogen.

Die Arbeit der EMREX User Group stellt eine erhebliche Leistung im Sinne der Standardisierung und transnationalen Anerkennung von Studienleistungen dar. EMREX und das ELMO-Format bilden eine erprobte Basis für die Ausstellung digitaler Zertifikate und erleichtern den Studierenden die Mobilität in Europa. Im Rahmen der Arbeiten im Schaufensterprojekt IDunion ist es nun gelungen, Zertifikate im ELMO/EMREX Standard in Verifiable Credentials zu überführen. In seinem Beitrag „ELMO/EMREX goes SSI via IDunion“ im EMREX Newsletter 01/2022 erläutert Patrick Herbke von der TU-Berlin Hintergründe und technische Aspekte dieser Entwicklung.

Die Entwicklungen im Kontext ELMO/EMREX könnten auch der Beginn für den Start eines Europäischen Abiturzeugnis, eines E-Matura, sein. Voraussetzung hierfür wäre insbesondere die weitere Stärkung und Ausdifferenzierung von Klassifikationen, um die Hochschulzugangsberechtigung in Europa vergleichbar(er) zu machen.