Das Schulnetzwerk beim Designathon Luxemburg
EBSILUX, eine Initiative des Landes Luxemburg, hatte vom 11. bis 12. Mai aufgerufen, bei einem Designathon-Wettbewerb kreative Lösungen rund um das Thema Erstellung und Austausch von europaweit anerkennungsfähigen digitalen Bildungsnachweisen zu entwickeln. Dabei soll die European Blockchain and Services Infrastructure (EBSI) genutzt werden, ein EU weites Netzwerk für den vielfältigen Einsatz von Dienstleistungen über EU-Landesgrenzen hinweg.
Neben VertreterInnen von Hochschulen (TU-Berlin, Universität Lissabon, Universität Lille), Organisationen und Firmen war auch Das Schulnetzwerk bei dieser Challenge dabei.
Der Designathon orientierte sich am Design Thinking Format. Dies ist ein Handlungsansatz, der zur Lösung von Problemen, respektive zur Entwicklung neuer Ideen führen soll. Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) bei Potsdam ist hier als Pionier zu nennen, da es diesen Ansatz in der Bundesrepublik bekannt machte.
Im Rahmen der Veranstaltung formten sich auf Basis von Themenvorschlägen zunächst vier Gruppen zu unterschiedlichen Fragestellungen und Anwendungen im EBSI-Kontext. Die Gruppe unter Mitwirkung von DSN befasste sich mit der Frage, wie
Kenntnisse über und die Verbreitung von digitalen Zertifikaten im Bereich Bildung (Edu-Credentials) verbessert werden können.
Es wurde schnell deutlich, dass viele unserer Ideen in Richtung einer Online-Plattform führten, welche ein Informations- und auch Bindeglied darstellen würde. Bei einem Vergleich verschiedener Online-Plattformen und Online-Öko-Systemen stellten wir fest, dass erfolgreiche Plattformen spezifische Merkmale aufweisen. Insgesamt haben wir sechs dieser Erfolgs-Attribute identifiziert.
DESIA
Ein grundlegendes Element unserer Plattform, Arbeitstitel DESIA, entwickelte sich über den Hinweis einer Teilnehmerin unserer Gruppe, die in Luxemburg auch für europass zuständig ist. Ihre täglichen Herausforderungen im Umgang mit Schülerinnen und Schülern, um die Bekanntheit und Nutzung von europass zu verstetigen, bildeten den Einstieg in das eigentliche Design unseres Ansatzes. Diese Informationen von außen über VertreterInnen von europass an die Schulen zu vermitteln, gestaltet sich aufgrund der Gegebenheiten und auch mangelnder Unterstützung schwierig. Besser wäre die direkte Wissensvermittlung durch Lehrkräfte oder auch Schulpersonal im Rahmen von festen Unterrichtsstunden. Diese Zeiteinheiten könnten perspektivisch nicht nur Informationen zu europass, sondern auch zu weiteren Themenfeldern im EU oder nationalen Kontext (Digitales Zeugnis in der Bundesrepublik) transportieren.
Effizienz, Peer-to-Peer, Netzwerk
Als zusätzlicher Aspekt, im Sinne der von uns identifizierten Attribute für erfolgreiche Plattformen (Effizienz, Netzwerk, Peer-to-Peer…) entstand auch die Idee, Schülerinnen und Schüler, die sich in diesem Feld der Wissensvermittlung aktiv beteiligen wollten, in unser Konzept aufzunehmen. Diese könnten, so die Idee, als Ambassadeure sowohl an der eigenen als auch anderen Bildungseinrichtungen tätig werden. Und Dank Digitalisierung wäre dies auch Orts- und Zeitunabhängig möglich. Durch unsere Gruppe wurde ein Prozess erdacht, wie die Ambassadeure in das Programm aufgenommen werden.
Inspiration
Aufgrund der begrenzten Zeit konnten nicht alle Aspekte ausgearbeitet werden, um unser DESIA-Modell zu vervollständigen. Hierzu noch einige Gedanken:
Kontinuierlich sind Neuerungen an Schulpersonal sowie Schülerinnen und Schüler zu kommunizieren, welche dem Gesamtkontext digitale Lebenswelt zuzuordnen sind. Neben der Einführung digitaler Zertifikate werden dies auch neue Lernumgebungen und spezifische innerschulische Lösungen sein. Damit wird mehr Anwendungswissen (bsw.: „Was ist ein Credential?“) und Kontextwissen („Was ist die Nationale Bildungsplattform?“) zu vermitteln sein. Um dies zu leisten, bietet sich eine Idee, wie unsere Plattform DESIA, als Grundgedanke oder auch Inspiration an.
Wir danken Norma Bigelbach vom Bildungsministerium Luxemburg und Hugo Spiess von der französischen Firma Prosoon für die inspirierende Zusammenarbeit. A bientôt!
